Falsche Sit-ups: Warum dein Bauchtraining dir mehr schadet als nützt

Falsche-Sit-ups

Viele beginnen ihr Bauchtraining mit Sit-ups – in der Hoffnung auf einen flachen Bauch und starke Core-Muskeln. Doch was, wenn genau diese Übung mehr kaputtmacht als aufbaut? In diesem Beitrag erfährst du, warum klassische Sit-ups oft kontraproduktiv sind, welche Fehler besonders verbreitet sind – und wie du es besser machst.


Sit-ups – eine Übung mit schlechter Reputation?

Was früher zum Standard jeder Sportstunde gehörte, ist heute umstritten: der klassische Sit-up. Dabei hebst du den Oberkörper aus der Rückenlage – idealerweise mit Kraft aus der Bauchmuskulatur. Doch in der Realität sieht das oft ganz anders aus.


Viele reißen sich mit Schwung nach oben, statt gezielt den Bauch zu aktivieren. Das entlastet die Muskeln – und überlastet Wirbelsäule & Hüftbeuger.

Folge: Schmerzen im unteren Rücken, kein echter Muskelaufbau.


Ein Klassiker: Hände verschränken sich hinter dem Kopf – und ziehen den Nacken beim Hochkommen unbewusst nach vorn.

Besser: Fingerspitzen nur leicht an die Schläfen legen oder Arme vor der Brust kreuzen.


Wer Sit-ups wie eine Maschine hoch- und runterreißt, trainiert nicht effizienter – sondern riskiert Fehlbelastungen.

Besser: Langsamer, kontrollierter Bewegungsablauf. Qualität vor Quantität.


Viele halten beim Sit-up die Luft an. Das erhöht den Druck im Bauchraum – und bringt Instabilität.

Regel: Beim Hochkommen ausatmen – beim Zurückgehen einatmen.


Gerade nach Schwangerschaften oder bei schwachem Beckenboden können Sit-ups mehr Schaden anrichten – etwa durch Druck nach unten auf Organe oder die Blase.

Tipp: Erst Core-Stabilität und Beckenboden aufbauen, bevor dynamische Übungen wie Sit-ups sinnvoll sind.


Was passiert im Körper bei falschen Sit-ups?

  • Rücken: Zu starker Druck auf Lendenwirbelsäule → Überlastung
  • Nacken: Verspannungen durch Ziehen & Verdrehen
  • Hüftbeuger: Werden überbeansprucht → Hohlkreuzgefahr
  • Bauchmuskeln: Werden nicht optimal aktiviert → ineffizientes Training

Die bessere Alternative – funktionelles Core-Training

Wenn du deine Bauchmuskeln wirklich stärken willst, gibt es effektivere (und sicherere) Methoden:

Plank-Variationen (z. B. Side Planks, Plank mit Beinheben)
Dead Bug – für tief liegende Core-Stabilität
Bird Dog – schult Balance & Körperkontrolle
Hollow Body Hold – besonders effektiv und gelenkschonend


Fazit

Sit-ups sind nicht per se schlecht – aber sie werden oft falsch ausgeführt und überschätzt. Wer stattdessen gezielt an seiner Core-Stabilität arbeitet, schützt nicht nur Rücken und Beckenboden, sondern baut auch langfristig die Grundlage für eine starke, funktionale Mitte auf.

Stark sein heißt nicht: viel bewegen. Sondern: richtig bewegen.

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